Dr. Gerhard Bengesser
Kleine Tipps zur Verhinderung größerer Beschwerden
In zwangloser und unsystematischer Weise sollen hier einige Ratschläge besonders mit Blickwinkel auf das höhere Lebensalter- aber eben nicht ausschließlich – aneinandergereiht werden.
Da der Schlaganfall als dritthäufigste Todesursache und als häufigste Ursache für Behinderung im Erwachsenenalter enorme Bedeutung für unser Leben hat, möchten wir damit beginnen.
Als Risikofaktoren seien vor allem der Hochdruck genannt aber auch Diabetes, Nikotin, Herzrhythmusstörungen, Übergewicht, erhöhte Blutfette, Bluteindickung, Alter, Anlage und viele andere.
Hochdruckerkennung und Behandlung sind mit Abstand die wichtigste Prophylaxe. Die Apotheken bieten bequeme Geräte zur Selbstmessung, vor allem diejenigen für das Handgelenk – wichtig: Messgerät in Herzhöhe, Arm ruhig halten, vorher 10 Minuten Ruhe! Heute sind die Grenzwerte niedriger angesetzt, etwa 130 zu 80.
Was kann man noch tun?
Viel Flüssigkeit (wenig Alkohol!), viel Bewegung: vernünftige Bewegung – Gehen, eventuell nordic walking, Rad fahren. Das gute alte Aspirin in niedriger Dosierung (ca 100 mg) ist nicht routinemäßig, sondern z.B. bei Gefäßrisiken und in der Sekundärprophylaxe sinvoll.
Die Ursache des Schlaganfalls kann eine Mangeldurchblutung (Thrombose und Embolie) sein. Seltener ist eine Gefäßruptur (Blutgefäßriss) Grund für einen Insult (Schlaganfall). Da eine beträchtliche Anzahl von Schlaganfällen beim Pressen von hartem Stuhl passieren, ist es mitunter angebracht Kiwis oder Weizenklee zu regeln.
Was sind nun die ersten Symptome?
Flüchtige (TIA) oder bleibende Schwäche eines Armes oder einer Gesichtsseite (z.B. beim Aufwachen), atypischer Schwindel oder atypische Sehstörungen. Hier sollte man sofort den Arzt kontaktieren, im Zweifelsfall sofort ins Krankenhaus, wenn möglich in eines mit Schlaganfallleinheit / stroke unit. Hier sind die optimalen Möglichkeiten zur raschen Erstbehandlung („time is brain“) gegeben.
Ein zweiter wichtiger Problemkreis für uns Ältere ist die Wirbeläule.
Wenn man mit 60 aufwacht und es tut nichts weh, kann man froh sein. Oft ist ein Zusammentreffen verschiedener Krankhafter Störungen: Bandscheibenvorfälle, Abnützung der kleinen Wirbelgelenke, Wirbelgleiten, eben mechanische Irritationen vor allem im lumbosacralen Bereich.
Seltener sind echte rheumatische Beschwerden, im Sinne einer Autoaggressionskrankheit, wobei natürlich andere medikamentöse Strategien zum Einsatz kommen. Bei chronischen Kreuzschmerzen gilt: ein Zusammenwirken von neurologischen, orthopädischen, internistischen und vor allem auch physikotherapeutischen Maßnahmen kann auch in scheinbar hoffnungslosen Situationen zu einer Besserung führen.
Auch schon kleine Tipps und Tricks können helfen. Richtige Lagerung, richtiges Sitzen, Heben und Tragen (Last am Körper), Abstützung, Symmetrie der Belastung der Beine, Vermeidung von unnatürlicher Haltung, von längerer Zwangshaltung, z.B. Pausen bei Autofahrten. Der Tag beginnt schon mit einem behutsamen Gleiten in die Badewanne und sollte auch weiterhin „beandscheibengerecht“ verlaufen.
Wärme und Kälte? Als Faustregel gilt: je akuter und kürzer der Schmerz besteht, je eher wird Kälte helfen, z.B. auch Eis. Je chronischer der Schmerz, umso wirkungsvoller ist Wärme z.B. in Form der „Dinkelwurst“ von Eduscho (Aufwärmen im Mikro nur 90 Sek.) Wie jeder große Gegenstand ist sie mit beiden Händen anzufassen, um einseitige Belastung zu vermeiden!
Zuletzt sei eine etwas unpopuläre Maßnahme erwähnt: die Gewichtsreduktion. Dies kann erfolgen mit Fett- und Zuckerreduktion. Oder aber mit „dinner canceling“ – Weglassen des Abendessen oder auch Hinausschieben des Frühstücks (Prof. Huber), soll auch gut gegen Krebs sein, infolge Förderung der Apoptose (krebsig entartete Zellen zerstören sich!) Wichtig ist: nicht resignieren, etwas tun und auch: nicht den Humor verlieren…
Mitautor: Dr. Paul Pürgyi